Wie und was wird herausgeschnitten?
Hier bei der Mme Pierre Oger steht inzwischen alles zu dicht bei einander. Ein Auslichtungsschnitt muss gemacht werden.
Zuerst wird alles herausgeschnitten was tot ist. Hier im Bild gut erkennbar an der braune Farbe des Triebe.
Ebenfalls weg kann alles, was dünn und schwach ist. Hier im Bild oben der dünne Trieb direkt links neben dem toten Zweig. Je nach dem kann man auch über kreuzende und nach innen wachsende Äste herausschneiden.
Nun kann auch ins Innere der Rose Luft kommen.
Geschnitten wird immer auf ein nach aussen zeigendes Auge. Als Augen bezeichnet man die Austriebspunkte an den Zweigen. Sie sind mehr oder weniger gut erkennbar über den einzelnen Blattansätzen. An alten Zweigen bezeichnet man sie als schlafende Augen, da sie erst nach einen scharfen Schnitt wieder austreiben.
Hier gut erkennbar das Auge mit einem neuen Trieb.
Wenn man dieses Bild ansieht, weiss man, warum man den Austriebspunkt Auge nennt.
Hier ein Bild von zwei schlafenden Augen. Das eine ist gut erkennbar an der horizontalen Linie. Das andere ist kaum erkennbar nur ein kleiner rosafarbener Punkt in der Verzweigung.
Der Schnitt sollte etwa einen halben Zentimeter schräg über dem Auge liegen, wie auf dem Bild gezeigt.
Jetzt noch zwei Bilder mit falschen Schnitten.
Der Schnitt ist falsch geführt. Anstatt dass das Wasser vom Auge weggeführt wird, wird der Regen direkt dem Auge zugeführt.
Hier wurde nicht nur zu tief und zu schräg geschnitten (das Auge wird mit grosser Sicherheit absterben), darüber hinaus war die Schere nicht scharf und die Schnittstelle ist dadurch fransig. Also immer beim Rosenschneiden: scharfes Messer, kaltes Herz! ;D
Da wir nun wissen: wann und wie schneiden, können wir uns das nächste mal der Praxis zuwenden.